Hautkrebs-Vorsorge: Warum sind regelmäßige Checks so wichtig?

Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten in Deutschland, aber auch weltweit, und die Zahl der betroffenen Patienten nimmt stetig zu. Allerdings ist Hautkrebs gut behandelbar, sofern er frühzeitig erkannt wird. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei einem Hautarzt entscheidend für die Prävention. In diesem Zusammenhang sollten Sie sich darüber bewusst sein, dass Hautkrebs potenziell jeden Menschen treffen kann, und zwar unabhängig vom Alter, vom Geschlecht oder vom Lebensstil.

Warum steigt die Zahl der Hautkrebserkrankungen?

Es gibt verschiedene Ursachen für die steigende Zahl von Hautkrebsdiagnosen. Veränderte Freizeitgewohnheiten, intensive und häufige Sonnenexposition, die Nutzung von Solarien sowie die steigende Lebenserwartung tragen dazu bei, dass deutlich mehr Menschen an Hautkrebs erkranken, als es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war.

Welche Hautkrebsarten gibt es?

Mediziner kennen drei Typen von Hautkrebs, die sich in ihrer Gefährlichkeit und den Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden:

  • Basalzellkarzinom oder Basaliom ist die häufigste, aber am wenigsten aggressive Form von Hautkrebs. Sie ist meist lokal begrenzt und bildet nur selten Metastasen, kann jedoch umliegendes Gewebe zerstören. Sie tritt vor allem an sonnenexponierten Hautarealen wie Gesicht, Ohren und Händen auf.
  • Plattenepithelkarzinom oder Spinaliom ist eine ebenfalls häufige und aggressivere Form, die sich ohne Behandlung auf andere Körperregionen ausbreiten kann.
  • Malignes Melanom ist der gefährlichste Hautkrebstyp, da er schnell Metastasen bilden kann. Die Häufigkeit ist relativ gering, verursacht jedoch die meisten Todesfälle, die durch Hautkrebs hervorgerufen werden.

Alle drei Formen können gut behandelt werden, sofern eine Diagnose frühzeitig erfolgt.

Welche Risikofaktoren bestehen für eine Hautkrebserkrankung?

Menschen mit heller bis sehr heller Haut, die leicht verbrennt, haben ein höheres Risiko als dunklere Hauttypen. Eine Rolle kann auch die genetische Veranlagung spielen, vor allem wenn es eine familiäre Vorgeschichte im Zusammenhang mit Hautkrebs gibt.

Die Gefahr einer Erkrankung erhöht sich mit zunehmendem Alter, aber auch jüngere Menschen können betroffen sein, zum Beispiel durch eine intensive Nutzung von Solarien. Der wichtigste Risikofaktor ist jedoch die UV-Strahlung der Sonne. Hier sind vor allem exzessives Sonnenbaden und Sonnenbrände in der Kindheit signifikant für eine spätere Erkrankung.

Der Nutzen einer regelmäßigen Hautkrebs-Vorsorge

Regelmäßige Kontrollen der Haut haben das Ziel, Veränderungen so früh wie möglich zu erkennen, bevor sich Krebszellen in tieferen Gewebeschichten oder gar in anderen Organen festsetzen und ausbreiten können. Durch eine frühzeitige Diagnose erhöhen sich nicht nur die Heilungschancen erheblich, auch die Notwendigkeit invasiver Eingriffe wird deutlich reduziert. So liegen etwa die Heilungschancen bei einem malignen Melanom mit frühzeitiger Erkennung bei über 90 %.

Die Vorteile der Hautkrebs-Vorsorge zusammengefasst:

  • Je früher eine Veränderung an der Haut entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen.
  • Kleine Veränderungen können meist minimal-invasiv beseitigt werden.
  • Das Risiko einer Erkrankung kann von Patient zu Patient individuell eingeschätzt werden, um eine abgestimmte Vorsorge zu planen.
  • Eine rechtzeitige Diagnose kann vor allem beim malignen Melanom einer Bildung von Metastasen vorbeugen.

Welche Menschen profitieren besonders von einer Hautkrebs-Vorsorge?

Dermatologen empfehlen grundsätzlich jedem Menschen, seine Haut regelmäßig untersuchen zu lassen. Für einige Gruppen besteht jedoch ein besonders hohes Risiko. Dazu zählen Personen:

  • mit heller Haut, blonden oder roten Haaren und blauen Augen
  • mit zahlreichen Muttermalen und auffälligen Pigmentveränderungen
  • mit einer familiären Vorgeschichte für Hautkrebs
  • mit einer häufigen – beruflichen oder privaten – Sonnenexposition
  • mit häufigen Solariumaufenthalten
  • mit einem geschwächten Immunsystem

Eigenständige Untersuchungen nach der ABCDE-Regel

Neben der Hautkrebs-Vorsorge beim Dermatologen können Sie Ihre Haut auch selbst kontrollieren, beispielsweise einmal im Monat. Gehen Sie dabei nach der sogenannten ABCDE-Regel vor, einer einfachen Methode, um Hautveränderungen zu identifizieren:

  • Asymmetrie: Unregelmäßige bzw. asymmetrische Hautveränderungen und Muttermale
  • Begrenzung: Unklare oder zackenförmige Ränder
  • Color (Farbe): Ungleichmäßige Farbverläufe oder mehrere Farben auf Muttermalen
  • Durchmesser: Veränderungen, die größer als 5 mm sind
  • Entwicklung: Veränderungen der Form, Größe oder Farbe bei vorhandenen Muttermalen

Wie oft sollte eine Vorsorgeuntersuchung erfolgen?

Menschen, die nicht zu den oben genannten Risikogruppen gehören, sollten sich alle zwei Jahre einem Hautcheck unterziehen. Bei gesetzlich Versicherten über 35 Jahre übernehmen die Krankenkassen die Kosten für diese Hautkrebs-Vorsorge. Für Personen mit erhöhtem Risiko empfiehlt sich eine jährliche Kontrolle. Sprechen Sie mit Ihrer Kasse, ob Sie Ihnen Zuschüsse zu erweiterten Untersuchungen gewährt.

Nehmen Sie das Thema der Hautkrebs-Vorsorge nicht auf die leichte Schulter. Eine frühzeitige Erkennung von Hautkrebs schützt Ihre Gesundheit und kann im Extremfall Ihr Leben retten.