Sonnenschutz im Alltag: Wie schütze ich meine Haut richtig?

Sonnenlicht ist grundsätzlich wichtig für unser seelisches und körperliches Wohlbefinden. Ein sonniger Tag im Mai stimmt uns fröhlicher als ein grauer, verregneter Novembertag. Außerdem spielt die Sonne eine entscheidende Rolle für die Produktion von Vitamin D in unserem Körper, das für zahlreiche Stoffwechselfunktionen benötigt wird.

Andererseits kann ein ungeschützter und zu langer Aufenthalt in der Sonne – vor allem an wirklich heißen Sommertagen – erhebliche Hautschäden hervorrufen, wenn wir keine Vorsichtsmaßnahmen treffen. Die wesentlichen Folgen eines unzureichenden Sonnenschutzes können Sonnenbrand, ein Sonnenstich, die vorzeitige Hautalterung und im extremsten Fall Hautkrebs sein. Unser Beitrag zeigt Maßnahmen auf, wie Sie für Sonnenschutz im Alltag sorgen und Hautschäden vermeiden können.

Warum ist Sonnenschutz essenziell?

Die Gefahr von Hautschädigungen geht von den ultravioletten Strahlen (UV-Strahlung) im Sonnenlicht aus, die unterteilt werden in UVA- und UVB-Strahlen.

UVB-Strahlen haben eine Wellenlänge von 280 bis 315 nm (kurzwellig). Sie dringen in die Epidermis ein, sind Ursache für Sonnenbrand und Auslöser für DNA-Schäden, aus denen Hautkrebs entstehen kann.

UVA-Strahlen haben eine Wellenlänge von 315 bis 400 nm (langwellig) und dringen tiefer in die Hautschichten ein, wo sie oxidative Stressprozesse auslösen können. Sie sind verantwortlich für Faltenbildung, Elastizitätsverlust der Haut sowie für Pigmentflecken. Was nicht jedem bekannt ist: UVA-Strahlen werden von Wolken oder Fensterglas nicht aufgehalten. Deshalb ist ein Sonnenschutz im Alltag auch bei bewölktem Himmel und in Innenräumen zu empfehlen.

Kleidung als einfachste Schutzmaßnahme

Textilien sorgen für einen ausgezeichneten Schutz vor UV-Strahlung. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass sich dichtgewebte Stoffe und dunkle Farben besser eignen als helle und dünne Materialien. Es gibt auch spezielle UV-Schutzkleidung mit der Bezeichnung UPF 50+ (Ultraviolet Protection Factor). Sie kann bis zu 98 % der UV-Strahlung abblocken und ist ideal für Kinder und Menschen mit heller, empfindlicher Haut.

Zusätzlich sollten Sie eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille tragen. Ein Hut mit breiter Krempe schützt das Gesicht, die Ohren und den Nacken. Für den Schutz der Augen dient eine Sonnenbrille mit einem UV-400-Filter.

Sonnencreme richtig auswählen und anwenden

Für eine effektive Sonnencreme sind vier Kriterien wichtig, die Sie beim Kauf beachten sollten:

  1. Breitbandschutz: Die gewählte Creme sollte sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlung Schutz gewährleisten.
  2. Lichtschutzfaktor: Empfehlenswert ist ein Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30. Wenn Sie eine empfindliche Haut haben oder gerne lange in der Sonne liegen, kaufen Sie eine Creme mit einem LSF von 50.
  3. Beständigkeit gegen Wasser bzw. Schweiß: Wenn Sie in der Sonne Sport treiben und schwitzen oder Schwimmen gehen, ist eine wasserfeste Formel der Creme von Bedeutung.
  4. Eignung für Ihren Hauttyp: Für trockene Haut eignen sich Cremes mit Hyaluronsäure, für fettige Haut sind leichte Gele und Fluids sinnvoll. Bei sensibler Haut und für Kinder sollte die Creme zusätzlich physikalische Filter wie Zinkoxid oder Titandioxid enthalten, da diese unmittelbar Wirkung zeigen und wenig reizen. Generell lohnt es sich, auf dermatologisch getestete und parfumfreie Produkte zurückzugreifen.

Genug so wichtig wie die Wahl der richtigen Sonnencreme ist deren Anwendung. Die meisten Menschen tragen nämlich zu wenig Creme auf oder vergessen bestimmte Körperpartien. Als Faustregel gilt, dass eine erwachsene Person etwa zwei Esslöffel oder eine volle Handfläche benötigt, um den gesamten Körper zu schützen. Das entspricht rund 30 ml bis 40 ml.

Einen besonderen Schutz brauchen empfindliche Stellen wie Nacken, Nase, Ohren, Hand- und Fußrücken. Tragen Sie die Creme mindestens 20 Minuten vor einem Aufenthalt in der Sonne auf, damit sie ihre Wirkung entfalten kann, und erneuern Sie den Schutz etwa alle zwei Stunden.

Vermeiden Sie Mittagssonne und suchen Sie Schatten auf

Am intensivsten ist die Sonnenstrahlung zwischen 11.00 und 15.00 Uhr. In diesem Zeitraum sollten Sie vermeiden, sich der Sonne direkt auszusetzen. Halten Sie sich lieber im Schatten auf, um den UV-Pegel gering zu halten. Bedenken Sie jedoch, dass Wasser, Sandflächen, aber auch Schnee die UV-Strahlen reflektieren, sodass auch im Schatten ein gewisses Maß an Schutz zu empfehlen ist.

Hautpflege nach dem Sonnenbaden

Wenn Sie lange in der Sonne waren, braucht Ihre Haut trotz Sonnencreme eine intensive Pflege. Diese erreichen Sie zum Beispiel mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion mit Panthenol oder Aloe Vera. Die Wirkstoffe beruhigen die Haut und beugen Entzündungen vor. Trinken Sie zudem viel Wasser oder ungesüßten Tee, um die Haut auch von innen mit ausreichend Feuchtigkeit zu unterstützen.

Irrtümer und Missverständnisse

Leider kursieren immer noch zahlreiche Irrtümer und Missverständnisse rund um die Wirkung von UV-Strahlen und Sonnenschutz. Viele Menschen denken, dass dunkle Hauttypen keinen oder nur wenig Schutz benötigen. Das ist jedoch falsch. Dunkle Haut kann ebenfalls durch UV-Strahlen bis hin zu Hautkrebs geschädigt werden.

Ein bewölkter Himmel, ein Sonnenschirm oder der Aufenthalt in Innenräumen bei starker Sonnenstrahlung bietet auch keinen sicheren Schutz, da UVA-Strahlen durch Wolken, Textilien und Fenster hindurchdringen können.

Regelmäßige Kontrolle der Haut

Selbst wenn Sie stets für guten Sonnenschutz im Alltag sorgen, sollten Sie Ihre Haut regelmäßig auf Veränderungen untersuchen bzw. untersuchen lassen. Neue oder veränderte Muttermale, Rötungen und raue Partien können Symptome für Hautschädigungen sein. Wir empfehlen deshalb eine jährliche Kontrolle durch einen Dermatologen.